Filmpiraten schaden den Kinos sehr wohl!

Hier finden Sie die Stellungnahme von AudioVision Schweiz zur Studie „Schließung von Megaupload wirkt sich schlecht auf die Filmindustrie aus“, die kürzlich in verschiedenen Medien für Aufsehen sorgte:

- Wie stellt sich AudioVision Schweiz dazu?

Das grosse Problem für die kulturelle Vielfalt (nicht nur beim Film) ist die Nichtverfolgung der illegalen Angebote auf Internet. Das Urheberrecht, welches die faire Entschädigung der Kulturproduktion vom Künstler bis zum Verkäufer sicherstellt, wird in der Schweiz nicht durchgesetzt. Für die Finanzierung der allermeisten Filme sind die Einnahmen aus allen Auswertungskanälen vom Kino über DVD und VoD bis zur TV-Auswertung notwendig. Die vorliegende Studie verkürzt die Sicht auf einen Kanal (Kino) und auf die Schliessung einer einzigen illegalen Plattform (Megaupload). Daraus generelle Schlüsse zu ziehen ist unzulässig. - Wie beurteilt AudioVision Schweiz Filesharing? AudioVision Schweiz will den ungehinderten Zugang der Konsumenten zu Filmen auf allen legalen Kanälen, auch über Downloads und Streaming via Internet. Illegale Angebote – wie zum Beispiel Megaupload und zahllose andere – ziehen zuerst den legalen Plattformen den Boden unter den Füssen weg: Ohne Entschädigung werden legale Angebote gar nie rentabel. Filesharing zielt darauf ab, ohne Zustimmung der Rechteinhaber urheberrechtlich geschützte Inhalte via den illegalen Upload ohne Entschädigung an eine riesige Zahl andere weiter zu geben.
Wenn ein Rechteinhaber aus Marketinggründen seinen Film oder Ausschnitte davon gratis im Internet anbieten will, um vom behaupteten Effekt der Weiterempfehlung über social media zu profitieren, so steht ihm das frei. - Was unternimmt AudioVision Schweiz gegen die illegalen Angebote? AudioVision Schweiz engagiert sich massgeblich in der Allianz gegen die Internet-Piraterie. Diese hat den Bundesrat zum Umdenken gezwungen: Noch vor einem Jahr sah der Bundesrat (im Bericht zum Postulat Savary) in den illegalen Angeboten auf Internet weder ein Problem noch Handlungsbedarf. Inzwischen hat Bundesrätin Sommaruga den Handlungsbedarf anerkannt und eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die Vorschläge zur konkreten Durchsetzung des Urheberrechts machen soll. Wir erhoffen uns vom Bericht dieser Arbeitsgruppe, der Ende 2013 vorliegen soll, die Deblockierung der Debatte auch in der Schweiz. In vergleichbaren Ländern (z.B. Niederlande) ist die Bereitschaft zum Ergreifen der notwendigen Massnahmen viel weiter fortgeschritten. - Gibt es allenfalls Zahlen/eigene Studien dazu? Es gibt bis heute keine verlässlichen Schweizer Zahlen zur Problematik der illegalen Angebote in den einzelnen Kulturbranchen. Aber wir verfolgen die Entwicklung der Musikindustrie, die viel früher von der Problematik erfasst wurde, sehr genau: In der Schweiz sind die Einnahmen aus dem Tonträgerumsatz in nur 7 Jahren um mehr als 50 Prozent zusammen gebrochen. Darunter leiden zuerst neue und nicht etablierte Künstler, die nicht über Konzerttickets kompensieren können. Das sind die Fakten.


Der Link zur Studie finden Sie hier:
http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2176246

AudioVision Schweiz

Zieglerstrasse 29

3007 Bern

Tel. +41 31 387 37 17

info@audiovisionschweiz.ch


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